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Staate der Hohenzollern herrschend. Nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, vereinigte der Kurfürst dessen Land mit Brandenburg 1618. Im nchsten Jahre (1619) starb Johann Sigismund.
Sein Wahlspruch war: Fr Gesetz und Volk."
Das Kurfrstentum Brandenburg umfate unter Friedrich I. 535, unter Joachim Friedrich 716 Q.-Meilen; durch Johann Sigismunds Erwerbungen wuchs der Staat bis auf 1472 Q.-Meilen.
B. Preußen bis 1618.
Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg trat 1525 der Reformation bei und nahm Preußen alserblichesherzogtum von Polen zu Lehen. Sein Sohn, der bldsinnige Herzog Albrecht Friedrich (15681618), war vermhlt mit Maria Eleonore von Jlich-Kleve. Er hinterlie das Land seinem Schwiegersohne, dem Kurfrsten Johann Si-gismund von Brandenburg.
C. Brandenburg-Preuen seit 1618.
Auf Johann Sigismund folgte 1619 sein Sohn Georg Wilhelm, unter den trefflichen hohenzollernschen Fürsten der einzige, dem es an Herrscherkrast und Einsicht fehlte, wie sie zumal eine schwere Zei^ersorderte. So geriet das Land durch den dreiigjhrigen Krieg, der während seines Regierung wtete, in die tiefste Zerrttung.
Sein Wahlspruch war: An^am^bedenk' das>Cuk'."
Zum Glck folgte dem schwachen Vater (1640) der trefflichste Sohn. Es war Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst.
67. (126.)
Kulturzustnde. M
1. Privatleben. Die Lebensgewohnheiten hinsichtlich der Ernh-rung und die Sitten bei Tische nhern sich allmhlich unseren heutigen Zustnden, namentlich kommen allmhlich die Gabeln allgemein in Gebrauch. Die Kleidung unterscheidet sich vorteilhaft von der unsinnigen Mode des vorangehenden Jahrhunderts.
Die mnnliche Kleidung besteht aus der enganliegenden Strumpfhose und dem lan-gen und weiten Leibrock mit rmeln, die am Oberarm viel weiter, geschlitzt und mit an-dersfarbigem Tuch unterlegt sind. Darber wird beim Ausgehen d& Schaube" getragen: ein Mantel ohne rmel mit Pelzkragen. Der Kopf ist mit einem Barett bedeckt. Auch die weibliche Kleidung ist geschmackvoller geworden: das Oberkleid fllt in reichen Falten nieder und schleppt nur ein wenig auf dem Boden nach; am Oberarm ist der rmel weit, bauschig und geschlitzt. Die Nachahmung der spanisch - niederlndischen Tracht brachte die hohe radfrmige Halskrause, aus der der Kopf kaum hervorragte. Dazu tragen die Frauen reichen Schmuck, namentlich goldene Ketten. Bei der Fubekleidung sind die Schnabel-schuhe allmhlich gewichen, und die Schuhe sind nun umgekehrt vorn sehr breit (sog. Enten, schnbet oder Kuhmuler).
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die Straen Berlins ritt, traten die Brger ans den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach -feinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schul-buben). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stieseln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
34. Friedrich Wilhelm Hl 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutionsmnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen ausgerufen.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht so viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald darauf sieng er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerstdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
Abb. 44. Friedrich Wilhelm Iii.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Deutschland Frankreich Europas Ajaccio Korsika Italien Jena
41. Friedrich (Iii.) I. 16881713.
gefhrt wurde, mit einem Hilfsheer von 8000 Mann untersttzte. Die Krnung sollte in Knigsberg, der Hauptstadt des Herzogtums, stattfinden. Hm Ende des Jahres 1700 brach Friedrich von Berlin dorthin auf; so zahlreich mar sein Gefolge, da 30000 Pferde zur Befrderung der Menschen und des Gepcks gebraucht wurden. Die Krnung fand am 18. Januar 1701 statt. Kanonendonner und Glockengelut erffneten die Feierlichkeiten. Der König trug einen scharlachroten Rock mit reicher Goldstickerei und diamantenen Knpfen und darber einen purpur-mantel mit einer von drei kstlichen Diamanten geschmckten Spange. (Ebenso kostbar mar der Schmuck der Knigin, besonders ein Strau aus herrlichen perlen, den sie auf der Brust trug. Im Knigsberger Schlosse setzte der König sich selbst eine kostbare goldene Krone auf und krnte dann auch die Knigin. Huf silbernen Thronsesseln sitzend empfingen sie die Huldigung des Hofes und der Vertreter der verschiedenen Stnde. Unter dem Gelut smtlicher Glocken schritt dann der feierliche Zug zur Schlokirche. Die Majestten gingen unter prchtigen Thronhimmeln, deren jeder von zehn (Belleuten getragen murde; der Weg mar mit rotem Tuch belegt, und Soldaten zu Ro und zu Fu standen in langer Reihe zu beiden Seiten. In der Kirche legte das Knigspaar die Krone ab, und vor dem Hitar kniend empfing es die Salbung an Stirn und beiden Hnden. Unter lautem Jubel begab es sich dann zum Schlosse zurck und zum Knigsmahl. Das Volk durfte sich in das rote Tuch teilen, momit der Weg belegt mar; auch mrben Gedenkmnzen unter die Menge gemorfen. Huch an Speise und Trank fehlte es nicht. (Ein Ochse, gefllt mit Rehen, Hasen, Schafen und hhnern, murde auf dem Markte gebraten und verteilt; ein Brunnen mit zmei Hdlern sprudelte meien und roten Wein. Die Hrmen mrben reichlich bedacht. Friedrich nannte sich nun Friedrich I. König in Preußen, nicht von Preußen", meil Westpreuen damals noch zu Polen gehrte. Hlle Untertanen der preuischen Könige mrben jetzt Preußen" genannt; die schmarzmeie Preuenfahne mard ihr gemeinsames Banner. Sur (Erinnerung an die Krnungsfeier murde als der hchste Orden des neuen Knigreichs der Schroarze Hdlerorden gestiftet Sein Hbzeichen ist ein silberner Stern mit einem schmarzen Hmer, der dessen Haupte der lateinische Wahlspruch Suum cuique, d. h. Iedem das Seine!" zu lesen ist.
3. König Friedrich I. 17011713. Der König suchte auch seine Residenzstadt Berlin zu verschnern. (Er baute ein groartiges Knigs-schlo und ein schnes Zeughaus, das jetzt als Ruhmeshalle des preuischen Staates eingerichtet ist; auch stellte er seinem Dater ein
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— 52 —
abkommender Gotik verziert. Die Zimmer, überdeckt von Gewölben, wurden nur wenig erhellt durch die runden, bleigefaßten, hier und da mit bunten Heiligen oder Wappen geschmückten Scheiben und boten gerade bei ihrer geringen Geräumigkeit im Winter trauliche Aufenthaltsorte. Im Sommer wurden sie wenig benutzt. Zwei Türme behüteten die Spreeseite des Gebäudes. In der ihm eigenen, schwärmerischen Frömmigkeit wandelte Friedrich der Eisenzahn, als er von Land und Leuten schied, um seine letzten Tage im sonnigen Franken zuzubringen, seine Hauskapelle zu einem Domstift um. Es war am 20. Januar 1469. Düster flammten in dem dämmernden Raume der Kapelle die Kerzen. Würzig dufteten die Kiefernbüschel, mit denen der Boden bestreut war. Vor dem Altar, umgeben von den Söhnen der Grafengeschlechter des Frankenlandes, den Hohenlohe, Ottingen und Helfenstein, den anhaltmischen Herren und den Edeln des eigenen Landes kniete Friedrich Ii. Mer dem Purpurkleid mit dem Hermelinkragen trug er die blitzende Kette des Schwanenordens. Wie aber auch ihre Glieder schimmerten, diese silbernen Sägen mit den purpurroten Herzen, dieses goldene Marienbild und der schneeweiße Schwan unten in der Binde — die tiefsinnigen Symbole bedeuteten doch nur Schmerz und getäuschte Lebenshoffnungen. Denn die Pommern waren unbezwnngen, und dem Fürsten selbst war kein männlicher Erbe gegeben; seine Söhne waren vor ihm gestorben. Heute dachte Friedrich aber nicht an das, was ihm mißlungen war; nein, er blickte mit innigem Danke darauf hin, daß ihn die Vorsehung in anderen Dingen so reich gesegnet hatte. Deshalb legte er, nachdem der Gottesdienst beendigt war, in die Hand des Geistlichen eine Urkunde, welche die Schloßpfarre zu einem Domstift erhob.
In der alten Burg von 1451 haben auch Albrecht Achilles, — dieser freilich nur sehr selten — Johannes Cicero und Joachim Nestor geweilt. Hier war es, wo der weise Johann mit den Gelehrten Deutschlands verhandelte, um auch seinem Lande eine hohe Schule zu geben. Hier prägte er die Grundsätze einer wahrhaft väterlichen Regierung dem hochsinnigen Jüngling ein, der nach ihm des Staates Zügel ergreifen sollte.
Im 16. Jahrhundert aber war das kurfürstliche Schloß zu Berlin-Kölln ein gar verrufenes, finsteres Gebäude. Joachim I. lebte einsam darin, und drum — so wenig er sonst die Jagd liebte:
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— 161 —
Bunt gewürfelt Preußen, Hessen,
Bayern und Baden nicht zu vergessen,
Sachsen, Schwaben, Jäger, Schützen,
Pickelhauben und Helme und Mützen, das Eiserne Kreuz ihre einzige Zier.
Alles zerschossen; ihr ganzes Prahlen nur ein Wettstreit in den Zahlen, in Len Zahlen derer, die nicht hier.
Zum drittenmal
ziehen sie ein durch das große Portal.
Die Linden hinauf erdröhnt ihr Schritt, Preußen-Deutschland fühlt ihn mit.
Hunderttausende auf den Zehenspitzen!
Vorüber, wo Einarm und Stelzfuß sitzen, jedem Stelzfuß bis in sein Bein von Holz fährt der alte Schlachtenstolz.
Halt
vor des Großen Königs ernster Gestalt!
Bei dem Fritzen-Denkmal stehen sie wieder, sie blicken hinauf, der Alte blickt nieder; er neigt sich leise über den Bug:
„Bon soir Messieurs, nun ist es genug."
Theodor Fontane.
61. Zum Tode Kaiser Wilhelms I.
I. Das schlummernde Haupt auf den Linnen weiß, im schlichten Bett ein sterbender Greis.
Sie fühlen, wie schwach sein Herzschlag geht; sie lauschen, wie sein Odern verweht; erkaltende Hände küssen sie und sinken leise weinend aufs Knie.
Und leise wandelt's von Mund zu Mund,
und flüsternd von Zimmer zu Zimmer wird's kund,
ein Wort — und ans dem Sterbehaus
gedämpft summt's über die Menge hinaus,
die draußen, Kopf an Kopf gezwängt,
sich in harrendem Bangen drängt . . .
Nohl, Unsere Mark Brandenburg Ii. Teil. 11
Georg-Eckert-lnstitut
für internationale Schulbuchforcchung Braunschweig -Schulbuchbibliothek -
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die Straen Berlins ritt, traten die Brger aus den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach seinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schnl-bubeu). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stiefeln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
49. Friedrich Wilhelm m. 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutions-Mnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen abgerufen. 62' S^-ich Wilhelm Iii.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht fo viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald daraus fiytg er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerftdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
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Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts.
2. Die Erhebung Preuens ?um Knigreiche.
Auf den Groen Kurfrsten folgte dessen Sohn Friedrich. Er regierte von 1688 bis 1713.
Das Streben dieses Kurfrsten ging dahin, die Knigskrone zu erlangen; aber die andern Fürsten, namentlich der Kaiser, der ihn als solchen anerkennen mute, waren gegen diese Standeserhhung. Zudem konnte Friedrich den Knigstitel nicht von einem Lande des Deutschen Reiches führen; denn im Deutschen Reiche gab es nur einen König, und das war der Kaiser. Deshalb konnte er von der Mark Branden-brg, dem Stammlande des Staates, den Knigstitel nicht annehmen, sondern nur von einem Gebiete, das nicht zum Deutschen Reiche ge-rechnet wurde. Ein solches Gebiet war das Herzogtum Preußen.
Krnungsvertrag. Im Jahre 1700 kam es zur Einigung mit dem Kaiser. Dieser versprach, den Kurfrsten als König in Preußen an-zuerkennen, wogegen Friedrich gelobte, dem Kaiser fr den bevorstehenden Spanischen Erbfolgekrieg Hilfstruppen zur Verfgung zu stellen. Auch frher hatte Friedrich dem Kaiser nicht unwesentliche Dienste ge-leistet. Als Ludwig Xiv. die bayrische Rheinpfalz und das Erzbistum Eln verwsten lie, während der Kaiser mit einem Trkenkriege beschf-tigt war, war hauptschlich das brandenburgische Heer den Franzosen entgegengetreten und hatte die Stadt Bonn erobert, die von den Fran-zosen besetzt war. Nachdem der Kaiser, durch die geleisteten und die in Aussicht'gestellten Dienste bestimmt, sich der Standeserhhung nicht mehr widersetzte, stand der Krnung kein weiteres Hindernis im Wege.
Krnung. Am 18. Januar 1701 setzte sich Friedrich in Knigsberg, der Hauptstadt des Herzogtums Preußen, die Knigskrone auf und nannte sich von dem Tage an Friedrich I., König in Preußen. Er konnte sich nicht König von Preußen nennen, weil nur Ostpreuen ihm ge-hrte; Westpreuen war noch im Besitze der Polen.
Der Schwarze Adlerorden. Am Tage vor der Krnung stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden, den hchsten preuischen Orden. Dieser besteht aus einem hellblauen, achtspitzigen Kreuze mit Adlern in den Winkeln, das an breitem, orangefarbigem Bande der die linke Schulter getragen wird; dazu wird auf der Brust ein achtspitziger silberner Stern mit schwarzem Adler in orangefarbigem Felde und der Inschrift Saum cuique, d. h. Jedem das Seine, getragen. Der Adler ist das Sinnbild der Gerechtigkeit. Er hlt in der einen Kralle einen Lorbeerkranz, um die Gerechtigkeit der Belohnungen, in der andern Donnerkeile^ um die Gerechtigkeit der Strafen anzudeuten, die gem der Inschrift jedem nach Verdienst im preuischen Staate zuerkannt werden sollen. Alljhrlich wird am 17. Januar in Berlin zur Erinnerung an die Stiftung dieses Ordens das groe Ordensfest gefeiert, bei dem verdiente Männer durch Ordensverleihungen ausgezeichnet werden.
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Aus der brandenburgisch - preuischen Geschichte. 151
Fig. 137. Lrzdenkmal des Groen Kurfrsten in Berlin von A. Schlter.
(Enthllt 1703.) 6. 44 u. 98.
Der Kurfürst sitzt in rmischer Feldherrntracht, den Kommandostab in der Rechten, den Kopf leicht gehoben, auf dem ruhig und sicher vorwrts schreitenden Kampfro. Die vier Figuren an den Ecken des Untersatzes sind als Sinnbilder der von dem Kurfrsten kraftvoll berwundenen Hindernisse aufzufassen.
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153
Fig. 139. Lrzdenkmal Friedrichs des Groen in Berlin von Lhr. Rauch. (Enthllt 1851.)
S. 72 u. 99.
Der König ist in Uniform mit Hnt, Krnungsmantel und Krckstock bargestellt; der Mittelteil des Denkmals ist mit Bildern berhmter Zeit- und Kampfgenossen geschmckt? an den Ecken Prinz Heinrich, Prinz Ferdinand von Braunschweig, Zieten und Sehblitz.
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108
Sivjw! r"mql Jsph Ii-, bcr Nachfolger der Kaiserin
Mana Theresia eine Abruudung seines Gebietes. Im Einverstndnisse mit den brigen Gromchten bot er dem Kurfrsten Karl Theodor den mansch Bayerns gegen die sterreichischen Niederlande
lm2 ? et!U ^ni9 von Burgund an. Doch auch diesen fr Preußen gefhrlichen Plan wute Friedrich zu vereiteln Er sagte dem nchsten Erben von Bayern, Karl August vou Psal--Zw ei brcken, seinen Beistand zu und stiftete mit Hannover und Sachsen den Deutschen Frstenbund" (1785), um den Lnder-bestand (Gleichgewicht) im Reiche gegen die ferneren bergriffe sterreichs zu sichern. '
Wenn der Frstenbund auch nach dem Tode Friedrichs Ii aufgelst wurde, so hatte er doch seinen Zweck erreicht; Preueu an der pltze jener deutschen Staaten, die nicht auf Seiten sterreichs standen trat den sterreichischen Plnen zum ersten Male mit Ersolg entgegen'
Vi. Iricbrichs des Hro-I. Aersnlichk-it, Lebensweise und Fod.
1. Seme Persnlichkeit. Schon im uern bekundete Friedrich eine hochbegabte, zum Herrschen angelegte Natur. Er war vou mittlerer
Fe "! cbicr Die hohe Stirn, wies aus die vorzgliche
geistige Begabung hin, und aus dem schmalen, bartlosen Antlitze blickten seine blauen Augen freundlich auf jeden herab und verrieten einen durch-dringenden Verstaub. Friedrich der Groe trug gewhulich einen blauen Oberrock geschmckt mit dem Abzeichen des Schwarzen Adlerordens. hol>e Reiterstiefel und einen kleinen dreieckigen Hut; in der Hand fhrte er m spteren Jahren meistens einen Krckstock.
. Seinen Untertanen gegenber war der König ein gtiger, leut-liger Herr, und jedem dankte er freundlich fr feinen Gru. Geistes-gegenwart und Mut besa er wie wenige Menschen, und in den Schlachten H " mcm?e P^be hiervon abgelegt. Gro war seine Gerechtig-keitsliebe, und strenge hielt et darauf, da die Soldaten gut behandelt wurden. Wenn er augritt, umringte den geliebten König nicht selten eme jubelnde Kinderschar.
2. Seine Lebensweise. Bis an das Ende seines Lebens erfllte tjnednch mit der grten Sorgfalt alle Pflichten feines kniglichen Be-"'!- 6u'-" pstgte er zu sagen, des Staates erster Aieuer Mein Stand verlangt Arbeit und Ttigkeit. Mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht $a ich lebe, ist nicht ntig, wohl aber, da ich ttig bin"
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